Die All-on-4- und All-on-6-Implantattechnik ermöglicht die Wiederherstellung eines vollständig zahnlosen Ober- oder Unterkiefers mit einer festen Vollprothese, die auf nur vier beziehungsweise sechs Implantaten befestigt wird. Dieses moderne zahnmedizinische Konzept wurde speziell für Patienten mit unzureichendem Kieferknochenvolumen entwickelt. Dank der in speziellen Winkeln eingesetzten Implantate ist es oft möglich, die Implantate zu setzen und die provisorischen festen Zähne am selben Tag einzusetzen – ganz ohne aufwendige Knochenaufbauoperationen. Ziel dieser Methode ist es, den Patienten schnell, effizient und ästhetisch zu einem neuen Lächeln zu verhelfen.
Er absolvierte seine Grund-, Mittel- und Oberschulausbildung in Trabzon und schloss 2000 sein Studium an der Fakultät für Zahnmedizin der Marmara-Universität ab, das er 1994 begonnen hatte.
Unmittelbar nach seinem Abschluss arbeitete er im Bereich der Prothetischen Zahnmedizin an der Marmara-Universität und spezialisierte sich auf metallfreie ästhetische Systeme und kosmetische Zahnheilkunde.
Im Jahr 2007 erhielt er seinen Doktortitel und seine Facharztqualifikation für seine Arbeiten über die Anwendung von Implantaten sowie die Herstellung und Kontrolle von implantatgetragenen Prothesen bei Patienten, die einer Distraktionsosteogenese unterzogen wurden.
Dr. Ömer ATAR, der berufliche Innovationen genau verfolgt, hat an zahlreichen Seminaren und Kursen im In- und Ausland teilgenommen und ist Mitglied der EDAD (Ästhetische Zahnheilkunde Akademie Vereinigung).
Was ist die All-on-4 / All-on-6-Implantatbehandlung?
Stellen Sie sich vor, Sie hätten aus unterschiedlichen Gründen alle Ihre Zähne verloren oder Ihre verbleibenden Zähne könnten nicht mehr gerettet werden. Das ist eine Situation, die nicht nur die Kaufunktion, sondern auch das Lächeln, die Aussprache und das Selbstbewusstsein stark beeinträchtigt. Genau hier bietet die All-on-4 / All-on-6-Technik eine der beeindruckendsten Lösungen der modernen Zahnmedizin.
Das Prinzip hinter dieser Technik ist äußerst clever: Früher benötigte man zur Versorgung eines gesamten Kiefers 8–10 oder mehr Implantate – oft verbunden mit zusätzlichen Knochenaufbauoperationen. Das verlängerte die Behandlungsdauer und erhöhte die Kosten erheblich. Das All-on-4-Konzept revolutioniert diesen Ansatz vollständig. Zwei Implantate werden im vorderen Bereich des Kiefers, wo der Knochen am stabilsten ist, vertikal gesetzt, während zwei weitere in den hinteren Bereichen in einem speziellen Winkel positioniert werden, um empfindliche anatomische Strukturen wie Nervenkanäle oder Kieferhöhlen zu vermeiden. Man kann sich das vorstellen wie die schräg gestellten Beine eines Tisches – die schräge Platzierung sorgt für maximale Stabilität und eine gleichmäßige Verteilung der Kaukräfte.
Die All-on-6-Technik folgt demselben Prinzip, verwendet jedoch sechs statt vier Implantate. Besonders bei geringerer Knochendichte oder erhöhtem Kauanspruch sorgt die zusätzliche Anzahl an Implantaten für mehr Haltbarkeit und Langlebigkeit. Das vielleicht beeindruckendste Merkmal dieser Behandlung: Am Tag der Operation werden dem Patienten bereits feste provisorische Zähne eingesetzt. So verlässt man die Praxis mit einem neuen, festen Lächeln – ohne eine zahnlose Übergangsphase.

Für wen ist die All-on-4 / All-on-6-Behandlung geeignet?
Diese moderne Methode ist für viele Patienten geeignet, besonders aber für folgende Gruppen:
- Patienten mit vollständig zahnlosem Kiefer
- Patienten, deren verbleibende Zähne nicht mehr erhaltungswürdig sind
- Patienten, die mit herausnehmbaren Prothesen unzufrieden sind
- Patienten, die unter Druckstellen, Geschmacksverlust oder anderen Prothesenproblemen leiden
- Patienten mit starkem Knochenabbau im hinteren Kieferbereich
- Patienten, die eine schnelle Lösung ohne lange Behandlungsphasen wünschen
- Patienten, die mit einem einzigen chirurgischen Eingriff feste Zähne erhalten möchten
Wie bei jeder Behandlung ist ein stabiler allgemeiner Gesundheitszustand Voraussetzung für den Erfolg. Unkontrollierter Diabetes oder schwere Immunschwächen können den Heilungsprozess beeinträchtigen, ebenso starker Nikotinkonsum. Daher ist vor Beginn eine gründliche medizinische Abklärung notwendig.
Worin unterscheiden sich All-on-4 / 6 von herkömmlichen Implantaten?
Das All-on-4 / 6-Konzept unterscheidet sich in mehreren wesentlichen Punkten von traditionellen Implantatbehandlungen – und genau diese Unterschiede machen es so revolutionär.
Der auffälligste Unterschied ist die Anzahl der Implantate. Während bei klassischen Versorgungen für einen Kiefer meist 8 oder mehr Implantate erforderlich waren, reichen hier vier oder sechs Implantate aus. Das führt zu wichtigen Vorteilen:
- Weniger chirurgische Eingriffe
- Kürzere Operationszeit
- Schnellere und angenehmere Heilung
- Niedrigere Gesamtkosten
Ein weiterer großer Unterschied ist die geringere Notwendigkeit für Knochenaufbauoperationen. Nach Jahren der Zahnlosigkeit ist der hintere Kiefer oft stark resorbiert. Klassische Methoden erforderten Sinuslift- oder Knochenaufbauverfahren, die zeitaufwendig und risikobehaftet sind. Dank der schräg gesetzten Implantate werden beim All-on-4-Verfahren diese resorbierten Bereiche umgangen, und das vorhandene Knochenvolumen wird optimal genutzt – meist ganz ohne zusätzliche Chirurgie.
Und schließlich der größte Vorteil für die Patienten: Zeit. Bei herkömmlichen Verfahren musste man nach der Implantation mehrere Monate warten, bevor feste Zähne eingesetzt werden konnten. In dieser Zeit blieb man zahnlos oder musste eine herausnehmbare Übergangsprothese tragen. Mit All-on-4 / 6 erhalten Sie Ihre festen provisorischen Zähne noch am selben Tag – ein enormer Gewinn an Lebensqualität und Selbstvertrauen.
Wie wird zwischen All-on-4 und All-on-6 entschieden?
Die Entscheidung, ob vier oder sechs Implantate gesetzt werden, basiert auf einer genauen Analyse und wissenschaftlichen Kriterien – sie wird also niemals zufällig getroffen. In vielen Fällen reichen vier Implantate aus, um eine ganze Zahnreihe sicher zu tragen. Wenn jedoch die Knochenqualität oder die Belastungssituation es erfordert, werden sechs Implantate gesetzt, um zusätzliche Stabilität zu gewährleisten.
Faktoren, die für die All-on-6-Variante sprechen:
- Weicheres Knochengewebe (besonders im Oberkiefer)
- Notwendigkeit, Kaubelastung gleichmäßiger zu verteilen
- Vorhandenes Zähneknirschen oder -pressen (Bruxismus)
- Breitere Kieferform
- Wunsch nach noch größerer Sicherheit und Stabilität
Da der Oberkiefer meist weniger dicht ist als der Unterkiefer, senkt eine höhere Implantatzahl hier das Risiko und erhöht die Haltbarkeit. Bei Patienten mit starkem Kaudruck bietet All-on-6 ebenfalls mehr Schutz. Die Entscheidung trifft letztlich Ihr Zahnarzt anhand einer 3D-Röntgenanalyse (CBCT) individuell und präzise – mit dem Ziel, Ihnen die sicherste und langfristig beste Lösung zu bieten.
Wie verläuft der Behandlungsprozess?
Die All-on-4 / All-on-6-Behandlung folgt einem sorgfältig geplanten Ablauf, der den Patientenkomfort in den Mittelpunkt stellt. Jeder Schritt ist auf den nächsten abgestimmt:
- Schritt 1: Beratung, Planung und digitales Design
Am Anfang steht ein ausführliches Gespräch über Ihre Wünsche. Anschließend werden eine klinische Untersuchung und eine 3D-Kieferaufnahme (CBCT) durchgeführt. Diese liefert ein präzises Bild Ihres Knochens, seiner Höhe, Breite und der Lage wichtiger anatomischer Strukturen. Mithilfe digitaler Planung wird bestimmt, wo die Implantate optimal platziert werden. Zusätzlich können digitale Abdrücke und eine Vorschau Ihres neuen Lächelns erstellt werden.
- Schritt 2: Der Operationstag
Die Operation wird unter lokaler Betäubung durchgeführt und ist schmerzfrei. Mithilfe von computergestützten chirurgischen Schablonen werden die Implantate exakt nach Plan gesetzt. Falls notwendig, werden Zähne im selben Termin entfernt. Der Eingriff dauert pro Kiefer etwa 2–3 Stunden.
- Schritt 3: Feste provisorische Zähne am selben Tag
Direkt nach der Operation werden die provisorischen festen Zähne eingesetzt. Sie sind ästhetisch ansprechend, funktional und ermöglichen es Ihnen, die Praxis noch am selben Tag mit festen Zähnen zu verlassen.
- Schritt 4: Einheilphase und Osseointegration
In dieser Phase verbinden sich die Implantate biologisch mit dem Knochen – dieser Prozess dauert im Unterkiefer etwa 3 Monate, im Oberkiefer 4–6 Monate. Während dieser Zeit können Sie Ihre provisorischen Zähne normal tragen, sollten jedoch weiche Nahrung bevorzugen. Gründliche Mundhygiene ist jetzt besonders wichtig.
- Schritt 5: Endgültige Prothese und Ihr neues Lächeln
Nach erfolgreicher Einheilung werden neue Abdrücke genommen und Ihre dauerhafte Prothese aus hochwertigen Materialien wie Zirkon oder verstärkter Keramik angefertigt. Nach Feinanpassung wird sie fest auf den Implantaten verschraubt – und Ihr neues, dauerhaft schönes Lächeln ist perfekt.
Was sind die wichtigsten Vorteile dieser Behandlung?
Die Beliebtheit der All-on-4 / 6-Technik beruht auf ihren zahlreichen funktionellen und psychologischen Vorteilen. Zu den wichtigsten gehören:
- Feste Zähne an nur einem Tag
- Sofortige Wiederherstellung von Selbstbewusstsein und Lebensqualität
- Meist kein Knochenaufbau erforderlich
- Kürzere Gesamtbehandlungsdauer
- Kostengünstiger durch weniger Implantate
- Wissenschaftlich belegte sehr hohe Erfolgsrate
- Beseitigung der Probleme herausnehmbarer Prothesen
- Erhalt des Geschmackssinns (kein Gaumen bedeckt)
- Freiheit, alles zu essen – ohne Einschränkungen
- Erhalt der Gesichtsästhetik durch Stabilisierung des Kieferknochens
- Einfachere Reinigung und Pflege im Vergleich zu herausnehmbaren Prothesen
Wie erfolgt die Pflege nach der Behandlung?
Die Zeit nach der Behandlung ist genauso wichtig wie der Eingriff selbst. Mit der richtigen Pflege können Ihre All-on-4 / 6-Implantate und Prothesen ein Leben lang halten. Implantate selbst können nicht kariös werden, aber das umliegende Zahnfleisch und der Knochen müssen gesund bleiben. Achten Sie daher auf folgende Punkte:
- Verwendung einer weichen Zahnbürste
- Zweimal tägliches gründliches Zähneputzen
- Verwendung spezieller Implantat-Zahnseide (Superfloss)
- Reinigung mit Interdentalbürsten rund um die Implantate
- Nutzung eines Munddusche-Systems (Water Flosser)
- Verwendung alkoholfreier antibakterieller Mundspülungen
Darüber hinaus sind regelmäßige professionelle Kontrollen alle 6 Monate entscheidend. Dabei wird die Prothese abgenommen und gründlich gereinigt. So können eventuelle Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden.
Gibt es Risiken bei der All-on-4 / All-on-6-Behandlung?
Wie bei jeder Operation bestehen gewisse Risiken, doch durch präzise Planung, moderne Technik und erfahrene Behandler sind diese minimal. Zu den möglichen Risiken gehören:
- Vorübergehende Schwellung, Blutergüsse und Schmerzen
- Infektion (vermeidbar durch Hygiene und Antibiotika)
- Nicht ausreichende Osseointegration (Einheilungsversagen)
- Vorübergehende oder dauerhafte Taubheitsgefühle durch Nervenreizung (selten)
- Verletzung der Kieferhöhle im Oberkiefer (selten)
- Spätere Frakturen oder Risse der Prothese
